Veranstaltungsreihe: Erinnern und Gedenken 2015

Zum 70. Mal jährt sich 2015 die Befreiung Deutschlands vom Nationalsozialismus. Eine linke Perspektive auf diese 12 Jahre deutscher Geschichte ist ebenso notwendig wie eine Kritik an der etablierten Erinnerungskultur, die noch immer den Täter*innen zu viel Verständnis und den Opfern und Widerständler*innen zu wenig Würdigung entgegenbringt. Auch wenn sich das Erinnern und Gedenken seit 1945 gewandelt hat, bleibt für uns noch einiges zu tun: Viel zu oft schaffen es Nazis, die Erinnerung für ihre Zwecke zu vereinnahmen, und kaum ein öffentliches Erinnern kommt ohne das Gedenken an “alle Opfern” des Nationalsozialismus aus – unerheblich, ob es sich dabei beispielsweise um im Vernichtungskrieg gefallene Soldaten oder um in Lagern vernichtete Verfolgte handelt. Continue reading Veranstaltungsreihe: Erinnern und Gedenken 2015

Buchvorstellung der Initiative „Zug der Erinnerung“

Der lange Schatten unserer Vergangenheit

Eine Veranstaltungsreihe des Utopia e. V. zum 70. Jahrestag der Befreiung vom Nationalsozialismus

Buchvorstellung der Initiative “Zug der Erinnerung”
04.03.2015 ||19.00 Uhr || Universitat Viadrina Hauptgebaude HG 162

Seit fast zehn Jahren fährt der “Zug der Erinnerung” durch Deutschland und ruft zur Spurensuche nach den Opfern der Massendeportationen des NS-Regimes auf. Unter ihnen waren zehntausende Griechen, Zwangsarbeiter und Gefangene aus der heutigen Ukraine, Menschen aus fast sämtlichen Ländern Europas. Continue reading Buchvorstellung der Initiative „Zug der Erinnerung“

Menschenverachtung ein Podium geboten

Stellungnahme zur Einwohner*innenversammlung bezüglich einer ZABH-Außenstelle für Geflüchtete in Frankfurt (Oder)-West

Mit Sorge und Entsetzen verfolgten wir die Ereignisse während der Einwohner*innenversammlung am Donnerstag, den 27. November im Gauß-Gymnasium in Frankfurt (Oder)-West.

Die als Informationsveranstaltung geplante Veranstaltung wurde von Beginn an von menschenverachtenden Statements begleitet und einer aufgeheizten Stimmung dominiert. In den ersten zehn Minuten verlor sowohl die Moderation als auch das Podium die Kontrolle über die Veranstaltung. Die Diskutant*innen auf dem Podium, Oberbürgermeister Martin Wilke, Brandenburgs Innenminister Karl-Heinz Schröter, der Leiter der Zentralen Erstaufnahmestelle Eisenhüttenstadt Frank Nürnberger, ein Vertreter der Brandenburger Polizei sowie Heidi Pfeiffer vom Internationalen Bund, konnten rassistische Ausuferungen nicht unterbinden. Geflüchtete seien Fremde, deren Kultur und Ethnie zwangsläufig eine Bedrohung der „deutschen“ Kultur darstellt. Zwischenrufe wie „Die haben gar keine Kultur“ oder „Die passen nicht hierher“ bestätigen diesen Eindruck. Aufgeführte Fluchtgründe, wie Krieg oder Verfolgung, wurden seitens der Zuschauer*innen verlacht. Eine Anwohnerin echauffierte sich offen über die Stromverschwendung des Asylsuchenden, denn sie hätte bemerkt, dass dort das Licht lange an sei. Andere sprachen von „Dreck“, den die Geflüchteten verursachen würde und davon, dass die Grundstückswerte sänken aufgrund der Abwertung durch die Geflüchtetenunterkunft. Continue reading Menschenverachtung ein Podium geboten

Kino im Kontaktladen – „Nosferatu“’11.12.14

Wir zeigen Filme. Im Kontaktladen. Mit kleinen Snacks und in gemütlicher Kinoatmosphäre.
We’re showing movies. In the Konti. With a little snack and comfy cinema-atmosphere.

Diesmal/ this time: Nosferatu

Der Stummfilm erzählt die Geschichte des Grafen Orlok, eines Vampirs aus den Karpaten, der in Liebe zur schönen Ellen entbrennt und Schrecken über ihre Heimatstadt Wisborg bringt. Gilt als eines der wichtigsten Werke der Weimarer Republik.

The silent film tells the story of the count Orlok, a vampire from the Carpathians who breaks out in love to the beautiful Ellen and brings terror about her hometown Wisborg. Regarded as one of the most important works of the Weimar Republic. Continue reading Kino im Kontaktladen – „Nosferatu“’11.12.14

Kurzfristige Verhinderung eines „Verbrechens, das keine Rücksicht auf mein Leben nimmt“: Abschiebung von Justin Woachi Patoupé aus Frankfurt (Oder) ist ausgesetzt

Am morgigen Dienstag sollte Justin Woachi Patoupé, der sich u. a. wegen Suizidgefahr auf der psychiatrischen Station des Klinikums Frankfurt (Oder) befindet, in die Slowakei abgeschoben werden. Am heutigen Montag wurde die Abschiebung „storniert“ und Justin Woachi Patoupé aus der Abschiebehaft entlassen. Die verhinderte Abschiebung darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass das es ein universelles Recht auf Asyl in Deutschland de facto nicht mehr gibt. Continue reading Kurzfristige Verhinderung eines „Verbrechens, das keine Rücksicht auf mein Leben nimmt“: Abschiebung von Justin Woachi Patoupé aus Frankfurt (Oder) ist ausgesetzt

Verharmlosung von Nationalismus und Rassismus in Brandenburg – Brandenburgisches „Institut für Gemeinwesensberatung“ beweist eigene Unfähigkeit

Im Nachgang der Landtagswahlen in Brandenburg am 14. September gab der Geschäftsführer des Brandenburgischen Instituts für Gemeinwesenberatung in der Märkischen Oder-Zeitung eine Expertise zu den Ursachen der geringen Wahlbeteiligung von 47,9 Prozent, dem Wahlerfolg der „Alternative für Deutschland“ (AfD) und dem Umgang mit Geflüchteten im Land ab.[1] Dass das Institut zur Wahlanalyse von einem landesweiten Presseorgan als Expert_innenstelle herangezogen wird, ist zunächst nicht ungewöhnlich. Die Fehleinschätzung der derzeitigen politischen Landschaft Brandenburgs hingegen schon: Eklatant falsch waren die Darstellungen im Zusammenhang mit den Wahlerfolgen der AfD und dem Umgang mit geflüchteten Menschen in Brandenburg. Continue reading Verharmlosung von Nationalismus und Rassismus in Brandenburg – Brandenburgisches „Institut für Gemeinwesensberatung“ beweist eigene Unfähigkeit

06.09. Utopia Hoffest und letztes Konzert in der Garage

Same pro­ce­du­re as…
auch in die­sem Jahr be­ge­hen wir den Uto­pia-​Ge­burts­tag mit einem Hof­fest. Wir freu­en uns am 06.​09. ab 15 Uhr ge­mein­sam mit un­se­ren Freund*innen, Un­ter­stüt­zer*innen und Be­su­cher*innen zu­sam­men zu fei­ern. Fürs leib­li­che Wohl ist mit einem Ku­chen­ba­sar am Nach­mit­tag und einem vega­nen Grillbuf­fet ge­sorgt. Continue reading 06.09. Utopia Hoffest und letztes Konzert in der Garage

PM: „Hetze gegen Asylsuchende nimmt bedrohliches Maß an“

### Rassistische Mobilmachung gegen Geflüchtete ### Verwaltungsspitze distanziert sich nicht von rassistischer Hetze ###

Der Lenné-Park in Frankfurt (Oder), wie auch der Stadtteil West sind derzeitig sowohl in den Sozialen Medien, den Printmedien als auch in der Frankfurter Stadtpolitik ein viel diskutiertes Thema. Anstoß der Diskussion waren vermehrt auftauchende Berichte über “Drogenkriminalität” auf der reißerischen Facebookseite “Blaulichtreport Frankfurt/Oder”. Demnach hätten sich in den vergangenen Wochen Delikte, welche im Zusammenhang mit Drogenverkauf und -konsum in Verbindung stehen, im Bereich des Lenné-Parks gehäuft. Die rassistische Hetze, die darauf folgend v.a. in den Sozialen Medien zu verfolgen war, verknüpfte die “Drogenkriminalität” mit Asylsuchenden. Aufrufe zum “Säubern” des Parks, zur Bewaffnung und Selbstjustiz sowie niederste rassistische Äußerungen konnten in den letzten Tagen auf den Facebookseiten der AfD Frankfurt (Oder), des “Blaulichtreports” und der NPD nahestehenden Seite “Brandenburg wehrt sich” gelesen werden. Alle Straftaten rund um den Lenné-Park wurden Asylsuchenden angedichtet. Darüber hinaus wurde v.a. der Stadtteil West als Gefahrengebiet konstruiert: hier sind in der Oderlandkaserne Geflüchtete aus Syrien untergebracht und am Stadtrand West befindet sich das Asylbewerber*innenheim in Seefichten. Continue reading PM: „Hetze gegen Asylsuchende nimmt bedrohliches Maß an“

Einigeln, kontrollieren und ausgrenzen. Die „Alternative für Deutschland“ will Frankfurt (Oder) „sicherer“ machen

Die AfD erreichte in Frankfurt (Oder) mit 12,8 % bzw. 11,6 % bei den diesjährigen Europa- und Kommunalwahlen ihr bundesweit zweitbestes Ergebnis. Anlässlich des Landtagswahlkampfes richtete sie vergangenen Montag in ihrem neuen Büro eine Veranstaltung zum Thema „Sicherheit in
der Grenzregion“ aus. In unmittelbarer Nähe der Słubice und Frankfurt (Oder) verbindenden Stadtbrücke sprach sich der Landesvorsitzende Alexander Gauland dafür aus, über die Wiedereinführung von Passkontrollen nachzudenken. Der AfD-Stadtverordnete und Landespolizist Frank Nickel beklagte zudem die schlechte Ausstattung der Sicherheitskräfte, die nicht ausreiche, die Grenzkriminalität wirksam zu bekämpfen. Um die gefühlte Sicherheit der Frankfurter Bürger_innen zu
erhöhen, soll dem Vorschlag von Nickels Parteifreund und
Bundespolizisten Wilko Möller zufolge das Ordnungsamt in Zukunft „polizeiähnliche Uniformen“ tragen und dadurch mehr Präsenz zeigen. Die AfD versuchte sich bei der Veranstaltung als unideologische Partei zu
verkaufen, die im Vergleich zu anderen Parteien an sachlichen Problemlösungen und an der Zusammenarbeit mit Verwaltung und anderen Parteien interessiert sei. Genau deshalb betonte Möller, dass die Beigeordnete für Hauptverwaltung, Finanzen, Ordnung und Sicherheit,
Claudia Possardt, sich „begeistert“ von der Idee der AfD zeigte, mehr Polizeikontrollen am Kaufland im Zentrum durchzuführen. Continue reading Einigeln, kontrollieren und ausgrenzen. Die „Alternative für Deutschland“ will Frankfurt (Oder) „sicherer“ machen

02.09.: nö theater mit ihrem Stück „V wie Verfassungsschutz“ zu Gast in Frankfurt (Oder)

Laut Angabe des Verfassungsschutzes sind drei Viertel der Bevölkerung von der Notwendigkeit des Inlandsgeheimdienstes überzeugt. Doch die jüngsten Verwicklungen in die Mordserie des NSU werfen Fragen auf. Wie konnte das Neonazitrio dreizehn Jahre lang vor den Augen des Verfassungsschutzes ungehindert morden? War es Unfähigkeit oder bewusstes Kalkül?
Blickt man in die Vergangenheit des Verfassungsschutzes so stößt man auf eine Kontinuität der Skandale. Das Versagen scheint nicht persönlich, sondern strukturell bedingt zu sein. Doch gibt es dazu Alternativen? Ist der Verfassungsschutz reformierbar oder sind die Fehler ein notwendiges Übel eines Geheimdienstes?
Dem Verfassungsschutz nahe zu kommen scheint unmöglich, also folgt das nö-theater den tödlichen Spuren des NSU durch die Republik und entwickelt aus den Eindrücken ein Theaterstück, eine Geschichte die nicht hätte passieren dürfen.

wann? Dienstag, 02.09.2014, 19:00 Uhr
wo? Audimax, Europa-Universität Viadrina, Logenstr. 2, 15230 Frankfurt (Oder)

Es spielen: Talke Blaser, Felix Höfner & Asta Nechajute
Inszenierung: Janosch Roloff
Dauer: 100 Minuten

Eintritt frei, um Spenden wird gebeten
unterstützt durch das Demokratische JugendFORUM Brandenburg e.V.


gefördert im Rahmen des Bundesprogramms „TOLERANZ FÖRDERN – KOMPETENZ STÄRKEN“

gefördert vom Allgemeinen Studierendenausschuss (AStA) der Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder)