16.05.2015: Workshop „Erlösung durch Erinnerung? Die NS-Vergangenheit im bundesrepublikanischen Gedächtnisdiskurs“

Am Samstag, den 16.05.2015, wollen wir uns von 11:00 bis 16:00 Uhr gemeinsam mit der Historikerin Cornelia Siebeck unter dem Titel “Erlösung durch Erinnerung? Die NS-Vergangenheit im bundesrepublikanischen Gedächtnisdiskurs” der bundesrepublikanischen Erinnerungspolitik sowie emanzipatorischen Perspektiven widmen.

»…das Geheimnis der Erlösung heißt Erinnerung« – auf diese Weise markierte Bundespräsident Richard von Weizsäcker in seiner allseits gelobten Rede vom 8. Mai 1985 einen Paradigmenwechsel: Musste ein öffentliches Gedächtnis an die NS-Verbrechen jahrzehntelang gegen massive gesellschaftliche und politische Widerstände erkämpft werden, ist es seither zum weithin akzeptierten Bestandteil einer nationalen Geschichts- und Repräsentationskultur geworden.

Wie ist dieser Wandel vom gegenkulturellen Projekt zum staatlich geförderten Erinnerungskonsens zu erklären und zu bewerten? Im Workshop soll die historisch-politische Entwicklung des bundesrepublikanischen Gedächtnisdiskurses an die NS-Vergangenheit noch einmal skizziert und auf ihre Ambivalenz hin befragt werden. Vor allem aber soll darüber diskutiert werden, wie ein kritisch-emanzipatorischer Umgang mit dieser Vergangenheit unter den gegenwärtigen gedächtnispolitischen Bedingungen und jenseits von wie auch immer gearteten Erlösungssehnsüchten aussehen könnte.

Cornelia Siebeck forscht, schreibt und lehrt zu gedächtniskulturellen und -politischen Themen.

16.05.2015 ||11.00 -16:00 Uhr || Kontaktladen des Utopia e.V.

Die Veranstaltung wird gefördert vom Projekt “Partnerschaft für Demokratie” im Rahmen des Programms “Demokratie leben! Aktiv gegen Rechtsextremismus, Gewalt und Menschenfeindlichkeit”