Lesekreis Gramsci

Lesekreis als Einstieg zu Antonio Gramscis Gefängnisheften

Anmeldung per E-Mail an utopia-ffo@riseup.net.

Am 16.01. ging unser Lesekreis los. Wir haben uns einführend mit Gramsci beschäftigt und über unsere Bedürfnisse und Wünsche ausgetauscht. Interessierte Nachzügler*innen können noch dazustoßen! Wir treffen wir uns im 2-Wochen-Rhythmus Montags um 18 Uhr.

Gramsci hat sein Linguistik-Studium abgebrochen, war politischer Philosoph, Aktivist der Turiner Rätebewegung, Mitbegründer:in und Vorsitzender der Kommunistischen Partei Italiens und viele Jahre Häftling des Mussolini-Faschismus. Seine dort geschriebenen Gefängnishefte sind ein Mosaik aus Gedankensplittern auf über 2.000 Seiten Text.

Um den Einstieg und die Kritik des Denkens Gramscis zu erleichtern wollen wir mit Doktor Genossen Pablo Valdivia im Frühjahr in einem neuen Aufschlag eines Lesekreises zusammenfinden und das Werk von Gramsci gemeinsam würdigen, kritisieren und diskutieren.

Wieso scheiterte die Arbeiter:innenbewegung Anfang des letzten Jahrhunderts?
Wieso kommt der Faschismus zur Macht?
Ist die Politik die Fortsetzung des Krieges mit anderen Mitteln?
Was meint überhaupt Macht, was Hegemonie, was Herrschaft?
Wo sind Staat, Kultur und Pädagogik miteinander verschränkt?

So viele Fragen – wer zahlt die Spesen? Wir!

Insbesondere junge Menschen die keinen Zugang zur Universtität haben oder noch nicht so viel gelesen haben sind sehr herzlich eingeladen! Wir wollen mit diesem Angebot interessierten Menschen die Möglichkeit geben sich in einem geschützeren Raum intellektuell mit Gramsci, sich selbst und anderen auseinanderzusetzen – jenseits von klassitischen, rassistischen oder sexistischen Schul- und Uni-Kontexten.

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Doch wer ist Gramsci?

Antonio Gramsci kam aus einer armen Familie im ländlichen Sardinien. Schon früh kam er über seinen Bruder in Kontakt mit sozialistischen Ideen. Mithilfe eines Stipendiums studierte er Literaturwissenschaften in Turin und wurde 1914 Mitglied des „Partito Socialista Italiano“, arbeitete für linke Zeitungen, stand in den „zwei roten Jahren“ auf der Seite der Turiner Rätebewegung und wurde 1921 Mitbegründer der „Kommunistischen Partei Italiens“. 1922 gingt Gramsci nach Moskau, während in Italien die Faschisten, angeführt von Benito Mussolini, erstarkten und die Macht übernahmen.

In Moskau lernte Gramsci die Violistin und spätere Frau und Mutter von zwei gemeinsamen Kindern, Julia Schucht, kennen. Er kehrte 1924 zurück nach Italien, nachdem er in das italienische Paralement gewählt worden war. Dort kämpfte er gegen den Faschismus und wurde dafür 1926 verhaftet. 1937 stirbt er in Haft. Während seiner Zeit im Gefängnis verfasste Gramsci Texte mit philosophischen, soziologischen und politischen Überlegungen. Sie sind als Gefängnishefte bekannt geworden und bilden ein bedeutendes Werk marxistischen Denkens; Gramscis Analysen werden bis heute in der Politischen Theorie rezipiert.

Gramsci betrachtete Gesellschaft und politische Macht in einem breiteren Kontext, der sowohl ökonomische, politische und kulturelle Aspekte einbezog. Seine Überlegungen zur kulturellen Hegemonie haben zu einem tieferen Verständnis der Art und Weise beigetragen, wie Macht und Herrschaft in Gesellschaften ausgeübt werden. Die Beschäftigung mit Gramsci kann helfen, gesellschaftliche Verhältnisse in ihren Zusammängen und die Kämpfe darum besser zu verstehen und zu kritisieren. Mit Gramsci Gesellschaft zu denken hilft auch, das Gefühl der eigenen Ohnmacht in gemeinsames politisches Engagement zu wenden.

Erinnern und Gedenken: Thementage zu Faschismus und Antisemitismis

Lange und ausführlich haben wir als Gedenkstättenfahrt-AG an unserem neuesten Projekt gearbeitet, nun können wir es endlich vorstellen: die Thementage zu Faschismus und Antisemitismus mit Gedenkstättenfahrt zu den ehemaligen Konzentrationslagern Auschwitz!

Ablauf

In der Vorbereitungsphase werden wir uns zuerst kennenlernen und uns
dann durch Vorträge, Workshops, Gruppenarbeiten, Gruppendiskussionen,
Referate und einen Ausstellungsbesuch bei fünf Terminen auf
Gedenkstättenfahrt vorbereiten. Dabei liegt es uns am Herzen, diesen
Prozess integrativ und partizipativ zu gestalten. Das meint, dass eure
Bedürfnisse und Interessen mit in die Gestaltung der Fahrt einfließen.
Auf der viertägigen Gedenkstättenfahrt zu den ehemaligen
Vernichtungslagern in Auschwitz werden wir uns mit den Verbrechen der
Nazis auseinandersetzen, uns an die Opfer erinnern und ihnen gedenken.
Dabei wollen wir mit euch zusammen überlegen, wie solch Erinnern und
Gedenken aussehen könnte.
Zudem ist eine Nachbereitungsphase geplant, im welcher wir den Ideen und
Emotionen nach der Gedenkstättenfahrt Raum geben wollen. Daneben wollen
wir ein tieferes Verständnis über den deutschen Faschismus vermitteln
und vielleicht auch schon über mögliche folgende Projekte mit euch reden.

Ziele

Neben dem Hauptmotiv des Erinnerns und Gedenkens möchten wir uns mit der
Entstehung der unterschiedlichsten Formen von Diskriminierung,
Rassismus, Antisemitismus und Nationalismus beschäftigen, um die
gegenwärtigen gesellschaftlichen Probleme besser einordnen zu können.
Zudem soll die Auseinandersetzung mit Revisionismus und rechten Tendenzen gefördert werden.

Anmeldung

Solltest du Interesse oder noch Rückfragen haben, erreichst du uns unter:

Mail: utopia-ffo@riseup.net
Telefon: 0163 / 1556003 auch über die Messenger WhatsApp, Telegramm und Signal
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